SadoMaso-Forum

Zuverlässige Ärzte

Sypko
Neuerdings wird man ja amtlich von jedem Arzt nach einem bestimmten Schlüssel erfasst, wenn man BSM artige Verletzungen oder anderes "abwegiges" Verhalten erkennen läßt. Es wäre meiner Meinung nach nicht schlecht, eine Liste mit zuverlässigen SM toleranten Ärzten anzulegen, was meint Ihr dazu?

Gruß
Sypko
Zickenerzieher™
Es gab schon verschiedene Versuche, "BDSM-freundliche" Ärzte zusammenzufassen. Aber irgendwie ist das nie so richtig geworden.

Du solltest dir aber eher nicht so viele Sorgen machen. Es gibt zwar die Diagnose F65.5 Sadismus / Masochismus. Aber zu einen sind die F-Diagnosen allesamt Psychiatrische Diagnosen, die normalerweise auch nicht einfach so vom Hausarzt geschrieben werden. Außerdem gibt es Diagnosekriterien von der Amerikanischen Psychatrischen Vereinigung, die normales BDSM-Verhalten eindeutig ausschließen.
Sandra36
Ich frage mich gerade, warum ich einem Arzt gegenüber outen müsste, was ich für Neigungen habe?

:roll:
Lamyae
[quote:88d474ddd1]Ich frage mich gerade, warum ich einem Arzt gegenüber outen müsste, was ich für Neigungen habe?

Und selbst wenn: Ärzte haben eine Schweigepflicht. Verurteilen dürfen sie so oder so niemanden.
Zickenerzieher™
Sie sind im Gegenteil sogar verpflichtet zu verschiedenen Verwaltungszwecken die nach ICD 10 verschlüsselten Diagnosen weiterzugeben. Letztlich ist genau das der so ziemlich einzige Zweck des ICD 10.
LTAN
das ist mir ja völlig nein - muß er auch sagen, wer ihn so verdroschen hat ??
violettha
Ärzte sind NICHT verpflichtet, Diagnosen zu Verwaltungszwecken weiterzugeben. 8)
Zickenerzieher™
Bekommt man Fallpauschalen-Entgelte nicht für Fälle :roll: Kann natürlich sein, dass ich die Sache mit den DRGs in den ganzen letzten jahren völlig falsch verstanden habe :?: Natürlich werden Diagnosen zu Abrechnungszwecken weitergegeben.

Andererseits wird ein Hausarzt wohl kaum eine solche Diagnose F65.5 stellen. Zwar gibts die Diagnose im ICD-10. Aber die Diagnosekriterien des DSM IV gibts auch. Sie sind in Deutschland nicht verbindlich. Aber eine der ärztlichen Kunst gerechte Diagnosestellung ist auch in Deutschland verbindlich. Es wird also wohl im Grunde doch auf die Kriterien des DSM IV hinauslaufen, die "gewöhnlichen" SM eindeutig nicht erfassen. Also auch kein Grund zur Panik, wer SM mag ist durchaus nicht gleich ein Fall für die Psychiatrie.
violettha
sicher werden Diagnosen zu Abrechnungszwecken weitergegeben, aber von Verpflichtung der Weitergabe kann keine Rede sein :lol:
Zickenerzieher™
Gut. Etwas spitzfindig, aber richtig. Mag also Idialisten geben, die auf ihr Geld verzichten... Geht aber auch Ärzten nicht mehr so rosig.

Zwei Sachen würde ich nicht machen:
1. Mich drauf verlassen, dass mein Arzt irgendwas nicht abrechnet, was er mit mir macht...
2. Irgendwas nicht abrechnen, was ich mit einem Patienten gemacht habe.

Abgesehen davon... die Wahrscheinlichkeit, dass eine entsprechende psychiatrische Diagnose in einem Krankenhaus oder wenigstens in einer Krankenhausambulanz gestellt wird, wenn sie denn gestellt wird, ist relativ groß. Dort ist der Arzt ein Angestellter. Er dokumentiert seine Diagnose (dazu ist er allerdings nun auch bei extrem gutem Willen verpflichtet) und das Krankenhaus rechnet ab...
Fox22_do
Tag zusammen. Also wenn der Arzt etwas abrechnen will, muss er schon eine Diagnose angeben gegenüber der Krankenkasse... Das er direkt F65.5 schreibt wird, wie ja schon gesagt, unwahrscheinlich sein.

Zum Thema "outen".. Man braucht natürlich nicht hergehen und sagen "Ich bin BDSMler und habe die Vorlieben/Abneigungen und lebe es so und so aus". Aber: Sollte etwas passiert sein (speziell wenn ihr dann aufgrund der Verletzung und/oder Uhrzeit nicht zum Arzt eures Vertrauens könnt, sondern in eine Krankenhausambulanz müsst), ist ehrlichkeit angesegt. Die Ärzte merken auch ob man versucht zu schwindeln und "drumherumzudrucksen". Wenn man die Wahrheit sagt, kann einem auch schneller und (evtl.) effektiver geholfen werden.