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Sadomasochismus - Der erotische Kult des Faschismus Part VII

Sir_Rowan
[size=18:e5d4755083][b:e5d4755083]Sadomasochismus in der Politik[/b:e5d4755083][/size:e5d4755083]

S/M-BefürworterInnen werden von Liberalen unterstützt, weil sie persönliche Freiheit, das Recht, ihrer individuellen sexuellen Entscheidung nachzugehen, einfordern

Aber das Argument der persönlichen Freiheit ist nicht notwendigerweise progressiv.

Es ist die Hauptstütze der Thatcherschen Wirtschafts- und Sozialpolitik. Ein solches Argument kann nur unter dem Vorbehalt gehen, daß die S/M-Praktizierende niemanden außer sich selbst Schaden zufügen.

S/M schadet nicht nur denen, die es praktizieren, und ist eine Befürwortung nicht nur einer sexueller Praxis. Es ist kein Hobby, sondern Politik und eine Art zu leben. Bei Zusammenkünften, Demonstrationen und ählichem S/M-Kleidung zu tragen, Leder, Handschellen, Beschläge, schafft für alle anwesenden Lesben eine Atmosphäre der Bedrohung und der Angst.

Lesben suchen eine Gesellschaft von Frauen, um der Belästigung und Einschüchterung durch Männer auf der Straße, in der Werbung und in Pornos zu entfliehen. Gerade heute ist das soziale Leben vieler Lesben in London durch das Vorherrschen von S/M-Insignien eingeschränkt, sei es nun aus modischen Gründen oder als Signal für S/M-Praxis.

Diese Lesben sind keine Heulsusen Wir haben Anspruch auf angst- und gewaltfreie Räume. Die Erotisierung von Macht und Unterdrückung in der Sexualität der Grausamkeit will erreichen daß die faschistischen Symbole uns anmachen.

Der erotische Reiz, in unsere Sexualität eingegraben durch unsere Zurichtung unter männlicher Herrschaft, wird durch S/M-Politik noch vergrößert.

S/M als sexuelle Praxis fällt nicht vom Himmel, sondern ist Antwort und Echo auf den wachsenden Einfluß faschistischer Grundhaltungen außerhalb des schwulen Ghettos.

Wie im Deutschland Anfang der dreißiger Jahre nehmen rassistische Angriffe zu. Die Gesellschaft wird zunehmend militarisiert. Porno und Werbung werden gegen Frauen immer gewalttätiger und sadistischer.

Wir haben eine Tory-Regierung, die im Namen persönlicher Freiheit die persönliche Freiheit immer weiter beschränkt. Die soziale Atmosphäre wird immer gespannter, denn die Regierung verstärkt die sozialen Unterschiede zwischen Arm und Reich, Schwarz und Weiß, Männer und Frauen

In diesem Kontext darf S/M nicht nur als radikaler Aufbruch gesehen werden, sondern als Mittel, mit dem Lesben Haß und Verachtung für Frauen und Lesben ohne Umweg in ihre Beziehung übersetzen können.

Vielleicht ist es auch eine fehlgeleitete Form von Selbstachtung: Wenn Lesben sich gegenseitig in Angst und Schrecken versetzen, ist es nicht mehr so schlimm, wenn sie in Zukunft von anderen Gleiches erfahren.

S/M-BefürworterInnen behaupten, ihre sexuelle Praxis habe außerhalb des Schlafzimmers keine Einfluß auf ihre Beziehungen und den Rest der Welt, außer daß sie sie stärker mache.

In den Folterschulen in Griechenland während der Militärdiktatur und in anderen Diktaturen wurden die Folterer trainiert, in dem sie gefoltert wurden. Es könnte sein, daß die Bottoms oder Ms, die die große Mehrheit sind, durch die Folter, der sie sich freiwillig unterzogen haben, ihre Sensibilität verlieren.

Die Konsequenzen der S/M-Politik sind zu alarmierend, als daß wir sie ignorieren könnten.. Nicht nur feministische Politik, sondern alle anti-rassistische, anti-faschistische und anit-kapitalistische Politik beruht auf der Überzeugung, daß die Unterdrückten ihre Unterdrückung weder suchen noch brauchen oder wünschen.

Der Mythos, der die Ideologie der westlichen Demokratien zusammenhält, ist der der Übereinstimmung. Im westlich demokratischen Denken stimmen alle Gruppen der Bevölkerung dem Regierungssystem zu. Darüber herrscht Konsens. Aber das stimmt nicht.

Nur weiße vermögende Männer stimmen in jeder Beziehung mit einem politischen System überein, das alle anderen erniedrigt, ausbeutet und beherrscht. S/M benutzt dieses politisch manipulierte Verständnis von Konsens, um S/M zu rechtfertigen.

Die Überzeugung, daß jeder und jede bewußt auf Erniedrigung und Mißbrauch aus ist, läßt sich leicht zur Rechtfertigung politischer Unterdrückung umpolen, d.h. dem faschistischen Grundsatz, daß die Massen einen starken Früher „brauchen“.

Das S/M zugrundeliegende politische Dogma steht also im Widerspruch zu unserem Kampf für ein politisches System, das auf dem Grundrecht jedes Menschen auf Würde, Gleichheit, Selbstachtung und Autonomie besteht.

Die S/M genannte Sexualität der Grausamkeit ist weder angeboren noch unausweichlich. Auch wenn viele von uns Phantasien und Praktiken kennen, die S/M-Werte wie Dominanz und Unterwerfung einschließen, kennen wir doch auch die Erfahrung positiver gleichwertiger Sexualität. Diese positive Sexualität müssen wir befördern und ausweiten.

Unsere Fähigkeit zu gegenseitiger Liebe im Zeichen von Würde und Selbstachtung, nicht nur als sinnliche Sensation und Vergnügen, ist durch die Erfahrung von Unterdrückung beschädigt, aber nicht zerstört.

Wir können die Zwänge bekämpfen, die von uns verlangen, die Stiefel, die uns treten, auch noch zu lieben. Wir können uns entscheiden, die „Romanze“ mit den Unterdrückern nicht fortzusetzen.

Wir sind zu einer Sexualität fähig, die nicht Teil unserer Unterdrückung, sondern unseres Widerstands ist.